
Stricken ist für mich vieles
Stricken ist für mich vieles
- man stellt schöne Dinge damit her
- man wird direkt für seine Arbeit belohnt
- man kann dabei entspannen
- man kann sich von Wartezeiten ablenken
- man kann in Gruppen aktivsein, sich persönlich treffen in Stricktreffs oder z.B. im Web mit anderen chatten
- man verbraucht Kalorien
- man hält die Gelenke beweglich
- man hat einen sinnvollen Zeitvertreib
- man kann es fast überall mitnehmen und auch ausüben
- man hält den Geist wach
Ich finde das sind ganz schön viele positive Punkte fürs stricken.

Stricken ist für mich vieles. Ich stricke schon sehr lange, meine Mutter hat es mir beigebracht. Sie hatte früher viel, für mich und meine Schwester gestrickt. Unzählige Pullover, Handschuhe und Schals wurden von unmessbaren Metern von Wolle von ihr gemacht. Ich erinnere mich noch gut an ein Kleid aus blauer und gelber Wolle. Die Wolle kam damals schon von einem Versandhandel , sie strickte eins für mich und eins für meine Schwester.
Anfangs hatte ich kleine Pullover oder anders für meine Puppen gestrickt. Zuerst nur für Modepuppen, die Teile waren winzig, doch für sie brauchte ich Zeit und Geduld um sie selbst zu machen. Dabei merkte ich, dass es nicht so einfach war und sah in den selbstgemachten Dinge einen anderen Wert.
Noch heute gehe ich mit meinen selbstgemachten Sachen bewusster um.
Stricken ist für mich vieles


Dann wurde es in der Schule gelehrt. Wir mussten einen Schal für uns stricken, oje war der krumm und schief. Es dauerte echt lange, bis er fertig war. Ich glaub meine Mutter hatte abends, wenn ich geschlafen habe, ein paar Reihen dran gestrickt. An die Schulnote, die ich dafür bekam, kann ich mich nicht mehr erinnern, war bestimmt nicht so gut für das schiefe Stück.
Danach habe ich eine Zeitlang kaum gestrickt, erst in der Berufsschule fing ich wieder an. Zu der Zeit habe ich dann auch Pullover, Tops und Jacken für mich gestrickt. Mit mehreren Cousinen und Freunden haben wir uns abends getroffen und hatten eine Zeitlang eine Art Stricktreff einmal pro Woche.
Das war recht lustig, außer stricken, quatschen und viel lachten, wurde sich so mancher Rat geholt, zum Stricken und zum Leben. Ich weiß garnicht mehr warum wir uns nicht mehr trafen? Es war wie wahrscheinlich häufig, nach einiger Zeit werden solche Treffen weniger und weniger bis sie dann einschlafen.
Das Stricken wurde mir allmählich zu einem ständigen Begleiter durch meine Lebensjahre.

Stricken ist für mich vieles
Ich strickte zu Hause, im Urlaub und sogar auf der Arbeit, bei der Nachtwache. Im Auto als Beifahrer, da geht mir dann auf längeren Fahrten die Zeit schneller rum. Noch gut kann ich mich an meine mündliche Abschlußprüfung erinnern, während meine Kolleginnen und Kollegen zitterten, lenkte ich mich mit meinen klappernden Nadeln von der Nervosität ab und beruhigten damit meine Nerven. Wie schon gesagt stricken ist für mich vieles.

Stricken ist für mich vieles
Es gab auch immer mal wieder Pausen, in meinem Leben, an denen das Stricken in den Hintergrund rutschte, doch so schnell ließ es sich nie vergessen. Irgendwann stand ich jedoch wieder vor einem Regal mit Wolle und kaufte Knäule, im Sommer meistens Baumwolle oder Baumwollgemische und im Winter Wolle, oft auch Gemische, bunt oder schwarz und weiß. Die Wollauswahl ist schier unendlich und ich finde garantiert jedesmal etwas. Meistens sehe ich das Strickstück schon vor mir und kaufe dann auch die entsprechende Menge. Wobei auch hier meistens etwas übrig bleibt, weil ich nicht so gerne knapp einkaufe. Reste kann man immer wieder verwenden, als Muster oder auch als kleine Produkte wie Armstulpen, Füßlinge, Loops. Eine andere Möglichkeit sind Reste zu vereinen, für unendliche Schals, Tücher und Kissen, diese sind dann wunderbar bunt oder haben einen Materialmix.
Angefangen habe ich mit langen Stricknadeln, mit ihnen verhedderte ich mich ständig, so das ich auf Rundstricknadeln umschwenkte. Heute benutze ich am liebsten Rundstricknadeln aus Holz. Es gibt praktische Modelle bei denen kann man die Nadeln austauschen, oder bei Bedarf auch das Seil zwischen den Nadeln, wenn das Strickstück mal länger wird als geplant.

Die hölzernen Nadeln rutschen nicht so schnell raus aus dem Gestricktem. Sie sorgen besonders bei mir dafür, dass ich nicht zu fest stricke. Mit Metallnadeln kam das bei mir häufig vor.
Das Ausgefallenste was ich In der letzten Zeit gestrickt habe, war ein Meerjungfrauenschwanz.
Dieses deckenartige Teil nutze ich jetzt supergerne für meinen zu seltenen Mittagschlaf oder kuschel mich abends auf dem Sofa darin gemütlich ein.

Aproppo Kalorienverbrauch,
auch hier hat das Stricken einiges zu bieten. Es ist zwar kein Krafttraining, doch laut Recherche aus dem Internet verbrennt man ca 100 kcal in der Stunde mit Stricken. Dazu kommt, dass man mit den Händen beschäftigt ist und so nicht so schnell zu Naschereien greift. Zum anderen möchte man das Strickstück ja auch mit Schokolade oder öligen Snacks nicht schmutzig machen.
Und schwupps …. schon hat man an einem Abend 2 Stunden gestrickt, 200 Kcal verbraucht und keine unnützen Kalorien aufgenommen, ist doch super.
Auf Mittelaltermärkten habe ich mich noch vom Nadelbinding Virus anstecken lassen. Eine sehr alte Handarbeitsmethode die viele Kulturen verwendet haben.
Doch dazu später.

auch hier ist es wieder, Stricken ist für mich vieles
Viel Spass beim Lesen und Anregungen bekommen.
Vielleicht ist der eine oder andere Aspekt ein Grund für dich mit der schönen Tätigkeit zu beginnen.
Ich würde mich freuen, wenn ich dich mit stricken angesteckt habe.