Bay City Rollers – das war meine Band!

Bay City Rollers

Bay City Rollers

Bay City Rollers! meine Band! die 70er! Wie lange ist das schon her?

Sammelmappe
mein Gott ist das alt

Neulich fand ich eine alte Sammelmappe der Bay City Rollers wieder. Also sie roch schon richtig muffig, sie war mir aus dem tiefsten Winkel des Kellers in die Hände gefallen. Nachdem ich die Spinnweben und den Staub entfernt habe, habe ich darin geblättert. Nebenbei fielen mir die ganzen Geschichten wieder ein, zu der Band, zu den Bandmitgliedern, Gott was hab ich sie geliebt und über die Zeit, wie ich die Mappe erstellt habe.

Bilder

Mit viel Liebe und Hingabe habe ich diese Sammelmappe früher zusammen gestellt. Heute, im Zeitalter des Internet mit Youtube, Pinterest, Instagram, Twitter, Facebook und alle möglichen Suchmaschinen, kann man sich kaum vorstellen, wie wir mit Magazinen wie Bravo, POP oder Freizeit Magazin Woche für Woche Artikel oder Bilder sammelten, um sie dann einzukleben.

Ich bekam wöchentlich 5 DM Taschengeld, das war schon viel. Wenn man jedoch bedenkt, dass diese Magazine, 1-2 DM gekostet haben. So mußte ich mir schon gut überlegen welches Magazin ich kaufe, in dem auch etwas Neues über meine Lieblingsband drin stand. Gut, es waren so um 1975-1979 immer Bilder oder Beiträge von den Rollers gedruckt, aber manchmal waren sie sehr klein und von keiner guten Qualität. Viele Bilder waren noch in schwarzweiß, bunte haben wir natürlich vorgezogen. Einige wurden getauscht, weil man sie doppelt hatte oder weil man wußte, dass das die neusten Bilder des Favoriten der Freundin waren. So sah Bilder teilen damals aus.

Sammelmappe
Roller Mappe

Fan Magazin

Das absolute Highlight war ein Magazin nur für den Bay City Roller Fan, das Fan Magazin für 3,50 DM. Auf fast 20 Seiten gab es alles was sich das Rollerherz wünschte. Hier gab es Bilder in Hülle und Fülle, kleine und in Postergrößen. Es waren Artikel, angeblich selbst von den Rollers verfasste. Es gab Tourtagebücher und Kolumnen in den Leslie, Woody, Pat, Alan, Ian, Eric und Derek ihre „persönlichen“ Eindrücke nieder schrieben. Sie haben auf Fragen und Sorgen von Fans geantwortet. Zusätzlich gab es Dinge wie Bügelbilder und Postkarten der Rollers. Der Taum eines damaligen Bay City Roller Fans.

BCR
Fan Magazine

 

Aufnahmen

Schließlich war es ja auch nicht so, dass es viele weitere Medien gab. Eigentlich waren es nur Radio oder Fernsehen, sie brachten die Beiträge auch nur einmal. Wenn man also nicht den passenden Sender hörte oder sah, war der Bericht verloren. Es sei denn, eine der Freundinnen hatte ihn mit dem Kassettenrecorder aufgenommen. Doch das war wirklich nur eine kleine Hoffnung, denn nur wenige machten Aufnahmen, diese waren ziemlich kompliziert. Mit einem Mikrofon musste direkt vor dem Lautsprecher der Ton aufgenommen werden.

Wehe, wenn dann im Zimmer noch jemand in die Aufnahme rein quatschte. Später gab es dann integrierte Aufnahmemethoden. Jetzt war es nur noch der Moderator, der am Anfang oder am Ende des Songs redete, das Jingel der Werbung oder eine dringende Verkehrsdurchsage das die Aufnahme störte. Allerdings hatte man dann nur den Ton, eine Filmaufnahme gab es zu der Zeit noch nicht für den privaten Gebrauch. Ihr könnt euch vorstellen, dass da schon mal die Tränen liefen, wenn man es verpasst hatte.

BCR
auf dem Rollfeld

Platten

Dann gab es noch die Schallplatten. Es gab Singles und LP `s. Singles gab es für ca. 5 DM, also ein komplettes Wochentaschengeld. LP`s waren mit ca. 20 DM und aufwärts kaum erschwinglich. Da musste schon ein Geburtstag oder Weihnachten anstehen. Ansonsten hatte man die Platten, egal ob LP oder Singles auf Kassetten aufgenommen. Ich hoffte auch immer, dass eine LP neue Lieder brachte und nicht schon die bekannten Songs der Singles und deren Rückseiten. Dann war das Geld der Singles rausgeschmissen.

BCR
Gruppenbild

 Songtexte

Die Songtexte waren auch so eine Schwierigkeit. Heute ist es kein Problem den Text zu googlen oder sonst wie im Internet zu finden. Wenn man Glück hatte, waren auf dem Plattencover die Texte abgebildet, leider war das fast nur auf LP’s so, an Singles mit Songtexte kann ich mich nicht erinnern. Eine weitere Möglichkeit war, dass eines der Magazine den Songtext als Song der Woche erwählt hat und ihn somit veröffentlichte.

Ihr könnt euch denken, das war reines Glückspiel. Es gab Songhefte zu kaufen, doch die waren die teuerste Alternative. Das billigere war, den Song abzuschreiben nach Gehör. Naja, hier kamen dann meine kümmerlichen Englischkenntnisse zu Tage. Wer so etwas schon mal gemacht hat, kennt die Schwierigkeiten die dann folgen, zu der mangelnden Sprachkenntnis kommt dann die Aussprache der Sänger und da es sich bei den Rollers um Schotten handelte, war der „niedliche“ schottische Akzent von Leslie McKeown schon eine riesige Herausforderung.

im Kilt
Bay City Rollers im Kilt

Konzerte

Natürlich fanden auch Konzerte in Deutschland statt. Für heutige Verhältnisse waren die Preise mit ca 35 DM noch moderat, doch früher für mich unerschwinglich. Meine Eltern hätten mich mit ca. 12 Jahren nie alleine auf solche Konzerte gehen lassen und mitzukommen ging aus unterschiedlichen Gründen nicht, das gleich galt auch für meine Freundinnen. So habe ich nie ein Konzert erleben dürfen, nur in den Träumen. Die hatte ich genug. Heute habe ich einige Konzertausschnitte im Internet gesehen und frage mich manchmal wie ich früher darauf reagiert hätte. So wie die Fans in den Beiträgen oder cooler.

auf dem Rollfeld
Leslie mit Rose und Rollers mit Bodygard

Die Shows, der „Shang-A-Lang“ Serie, sind zeitweise lustig und einfach, keine großen Lichtshows wie heute. Die Band kommt locker und natürlich rüber. In einigen Szenen werden Leslie, Woody, Eric, Alan und Derek auf Bauerhöfen mit Tieren gezeigt. Sie reiten da oder kuscheln mit kleinen Katzen und Kaninchenjungen. Es gibt eine Weihnachstsendung mit witzigen Szenen wie aus einer WG. Die Moderation wird auch von den originalen fünf Mitgliedern gemacht, anfangs zeigten sich die Mitglieder noch als einfache, häufig schüchtere Jungs von nebenan. Man sieht ihnen zum Teil die Unsicherheiten und auch einen etwas unbeholfenen Umgang mit den Medien und Fans an. Später in der amerikanischen Reihe „Krooft Supershow“ sind sie sicherer, aber da rumorte dann auch ein ziemlicher Konkurenzkampf unter den Mitgliedern, der dann letztendlich zum Bruch führte.

Fact ist, ich mag sie immer noch. Die Musik hat was lockeres, leichtes, etwas das gute Laune macht.

Ich glaube, ich habe nochmal über die Band und ihre Mitglieder geschrieben. Bay City Roller -Es war einmal eine Band Vielleicht interssiert das ja auch einige.

Bis dann

Heike

 

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